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Ozean
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Was, wenn eine Mediensucht immer "Sinn macht"?

24 Frauen erzählen ihre Lebensgeschichten. 21 haben Erfahrung mit einer problematischen Mediennutzung oder Mediensucht. Wie haben sie diese Lebensphase erlebt? Und wie entsteht eine Medienproblematik (bei Frauen)?

Erscheinungsdatum

28. März 2024

Verlag

Eberhard Karls Universität Tübingen, Tübingen Library Publishing

Seiten

438

Kostenloses E-Book

Das Buch ist open access veröffentlicht und als E-Book hier kostenlos abrufbar.

Print-Ausgabe

Als Printausgabe ist das Buch im Buchhandel erwerbbar für 34,50 € (print on demand), z.B. hier.

Über das Buch

24 Frauen erzählen in dieser qualitativen Biografiestudie über die Bedeutung ihrer Internetnutzung in verschiedenen Lebensphasen. Die Analyse der Lebensgeschichten macht deutlich, dass eine problematische oder süchtige Mediennutzung stets eingebettet ist in belastende Lebensphasen. Sie taucht nicht zufällig auf. Eine Mediensucht macht"Sinn", wenn man sie als Bewältigungsstrategie im Umgang mit Krisen versteht.
 

Das Buch basiert auf meiner Doktorarbeit (Dr. sc. hum.), die ich an der medizinischen Fakultät der Eberhard Karls Universität Tübingen erstellt habe. Meine Forschungsarbeit war von vornherein "interdisziplinär" angelegt, d.h. ich habe durch die Brillen verschiedener Fachrichtungen auf das Thema geschaut. Am Ende bewegte sich meine Forschung an der Schnittstelle zwischen psychologisch und medzinisch geprägter (Internet-)Suchtforschung, sozialwissenschaftlicher Suchtforschung und Versorgungsforschung. Mein Hintergrund als Systemikerin spielte gerade in der Auswertungsphase eine große Rolle. Inwiefern macht die problematische Mediennutzung als Symptom Sinn - angesichts der jeweiligen Biografie? Das ist eine typische systemische Denkweise.

Diese Denkweise hilft, sich von einem verfestigtem, biomedizinischem Blick auf Mediensucht als "Krankheit" zu lösen. Ja, Mediensucht kann mittlerweile als Krankheit verstanden werden. Mittlerweile gibt es die Internet Gaming Disorder als ICD-11-Diagnose. Für viele Betroffene ist die Krankheitszuschreibung hilfreich, um die Medienproblematik als Realität zu akzeptieren. Im Therapieprozess hingegen kann es hilfreich sein, ein ganzheitlicheres Verständnis zu entwickeln: Was sind die Logiken hinter dem Symptom? Und was sind somit meine eigenen Einflussmöglichkeiten? 

Frau Auster

"Die Arbeit und die Arbeitssituation hat auch eine Rolle gespielt beim Entstehen, beim Abgleiten in die Abhängigkeit. Das hängt mit meinem Verantwortungsding zusammen [...] und ’ner kompletten Überforderung daraus dann. Ich hab’ mir ja mit Sinn und Verstand Aufbauspiele, Wirtschaftssimulationen ausgesucht, weil ich da was schaffen konnte.  Und sagen konnte: Ja, das is’ meins, und das hast du geschafft. Und das nicht vorhandene Selbstbewusstsein in irgendeiner Art und Weise in der virtuellen Welt hatte, was ich in der realen Welt überhaupt nicht mehr hatte. Und die Arbeit hat das auch gespiegelt. Dieses nicht vorhandene Selbstbewusstsein. Und vor allen Dingen auch die fehlende Anerkennung und das Gefühl, nicht gesehen zu werden."
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